3 Grundfaktoren der Interkulturellen Konfliktlösung
3 Grundfaktoren der Interkulturellen Konfliktlösung
- Attitude – welche Haltung und Einstellung habe ich zum Konflikt und der anderen Konfliktpartei oder Person?
- Welche Rolle spielen dabei Kultur- und Werteunterschiede?
- Habe ich Vorurteile?
- Bin ich bereit zuzuhören? Wirklich und echt?
- Bin ich bereit auch etwas loszulassen?
- Ja, auch einen Kompromiss einzugehen?
- Skills – Welche Fähigkeiten habe ich um einen Konflikt für beide Seiten gewinnbringend und nachhaltig zu lösen?
- Wie habe ich in der Vergangenheit konstruktiv Konflikte gelöst?
- Was genau habe ich da richtig gemacht?
- Was falsch?
- Habe ich die Fähigkeit die Perspektive der anderen Person oder Partei zu sehen, einzunehmen?
- Wie sieht es aus mit meinen Fähigkeiten meine Sicht, meine Gefühle und Bedürfnisse gewaltfrei und wertschätzend mitzuteilen?
- Knowledge – Über welches Wissen verfüge ich?
- Über den Hintergrund, die Kultur, die Sichtweise und Ziele der anderen Partei?
- Weiß ich, warum den anderen gewisse Dinge so wichtig sind?
- Warum sie sich so verhält wie sie sich verhält.
- Warum sie auf ihrer Seite bisher verharrt?
- Weiß ich, wie man in ihrer Kultur adäquat Konflikte löst?
- Kenne ich die Bedürfnisse und Gefühle der anderen schon?
- Weiß ich wer uns vielleicht kompetent unterstützen kann?
Wenn du verstehen willst was dahinter steckt dann kann die Weiterbildung zum Interkulturellen Coach genau das Richtige für dich sein.
Foto: @pixabay
Konflikte sind spannend - Interkulturelle noch spannender.
Konflikte sind spannend
Interkulturelle noch spannender.
Wenn man sie von außen betrachtet sind sie sehr interessant. Doch, wenn man selbst Teil davon ist, ist das eine andere Liga.
Es gibt drei Faktoren, die unseren Umgang mit Konflikten maßgeblich prägen.
- Unsere Herkunftsfamilie
Wie sind deine Eltern, Großeltern und Geschwister, die dich prägenden Personen mit Konflikten umgegangen. Nimm dir mal einen Moment Zeit und identifiziere 3 Schlüsselbegriffe z.B. vermeidend, lautstark, kleinbeigebend, ruhig aussprechend etc.
- Unsere Persönlichkeit
Wir werden alle mit einer Persönlichkeit geboren. Bist du eher introvertiert und ruhig und denkst erst gründlich über das nach was du sagst. Oder eher extrovertiert, d.h. du denkst laut. Sprichst manchmal noch nicht ganz durchdachte Gedanken aus.
- Unsere Herkunftskultur
In einer eher direkten Kultur wie in Deutschland, die also den direkten Weg für den effektivsten hält gilt es als richtig Konflikte anzusprechen, damit man sie schnellstmöglich klären und zurück zum ursprünglichen Plan gehen kann. Also, „gehe nicht erst mir der Kuh ums Dorf. Komm zur Sache!“
In einer eher indirekten Kultur gilt genau dieses Ansprechen als Eskalation. Der andere will echten Streit mit mir. Dabei gilt, „wenn du schnell an ein Ziel willst, wähle den Umweg“. Also, warte ein bisschen bis sich der Staub gesetzt hat und dann ist es nur noch halb-so-wild.
Das wiederum empfinden Menschen aus direkten Kulturen als eher feige.
Wie sieht deine kulturelle Prägung aus?
Es bleibt spannend!
Du möchtest gerne mehr über interkulturelle Konflikte erfahren? Du willst lernen wie du sie konstruktiv lösen kannst dann melde dich zum Seminar Erfolgreiches Konfliktmanagement in internationalen Teams an.
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Als Zweier-Team ins Ausland - Partnerschaft in Transition
Von Christine Schuppener
Anna und Tom sind mit Kofferpacken und Vorbereitungen für ihren Auslandseinsatz beschäftigt. Für Anna ist es bereits die dritte berufliche Auslandsentsendung. Tom reist zum ersten Mal aus. Beide freuen sich auf diese gemeinsame Erfahrung. Neben einer Liste an wichtigen Utensilien und Medikamenten, haben sie gemeinsam aufgeschrieben, was ihnen wichtig ist.
Als Paar sind sie ganz unterschiedlichen Hobbys und Interessen nachgegangen. In ihrem Einsatzland sind die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung kleiner. Ganz besonders im Moment. Darum ist es ihnen wichtig, schon vor ihrer Ankunft ein paar Dinge zu besprechen. Anna ist eher ein extrovertierter Mensch. Sie verbringt sehr gerne Zeit mit Freunden und Bekannten. Tom erholt sich gerne bei längeren Joggingtouren in der Natur. Beides wird im Gastland unter den momentanen Bedingungen nur sehr begrenzt möglich sein. Gemeinsam haben sie nun Möglichkeiten gesammelt, wie sie einander auch unter den erschwerten Bedingungen unterstützen können.
Beide haben die Erfahrung gemacht, dass es besonders wichtig für sie ist, einen guten Ausgleich zu haben, wenn sie unter Stress geraten. Durch die neue Situation im Ausland verstärkt sich dieses Bedürfnis. Anna vereinbart mit ein paar speziellen Freunden regelmäßigen Online Austausch. Das kann ihr in der ersten Zeit und auch in der Quarantäne, einen gewissen Rahmen bieten, ihr Bedürfnis für Austausch und Impulse von außen zu stillen. Tom hat sich für eine elektronische Variante für seine regelmäßigen Joggingrunden entschieden.
Freizeitbeschäftigungen und Hobbys sind ein wichtiges Thema, dass Paare vor der Ausreise ins Ausland bedenken sollten. Rollenverteilung und Rollenverständnis sind weitere wichtige Aspekte. Besondere Gewohnheiten im Tages und – Wochenrhythmus sowie Vorlieben und Verhalten in der Kommunikation sind Themen, die gerade in der Auslandsentsendung neu strukturiert werden sollten.
Anna und Tom machen nach ein paar Monaten im Land die Erfahrung, wie wertvoll es war vor ihrer Ausreise einige dieser Themen miteinander zu besprechen. Ganz glatt läuft es bei ihnen auch nicht. Aber sie haben eine gute Grundlage gelegt, auf die sie immer wieder zurückgreifen können.
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Nach dem Auslandsaufenthalt wieder angekommen. Oder doch noch nicht?
Von Christine Schuppener
Woran merke ich, dass ich nach einem Auslandsaufenthalt angekommen bin? Sicher kennst Du dieses Gefühl, irgendwie nicht mehr richtig dazuzugehören. Vieles ist Dir bekannt und vertraut und doch scheint vieles nicht mehr so zu sein, wie vor der Ausreise. Die meisten Rückkehrenden aus dem Ausland stellen fest, dass sie sich in den Jahren in denen sie in einer anderen Kultur gelebt haben, verändert haben. Das ist zunächst eine positive Feststellung. Denn wer sich nicht verändert, stagniert. Die Spannung entsteht allerdings, wenn wir als Repats wieder unseren Platz in der alten Umgebung suchen. Mit all unserem Andersdenken, möchten wir doch auch hier wieder unseren Platz finden und ankommen.
Wer ankommen möchte, ist unterwegs auf einem Weg. Diese Wegstrecke kann auch mit Anstrengung verbunden sein, dabei möchte man doch einfach zur Ruhe kommen, Stehenbleiben und die Umgebung betrachten. Doch das geschieht nicht plötzlich. Es ist ein Weg. Auf diesem Weg verändert sich die Perspektive. Für den Rückkehrenden bedeutet das, dass sich der Blick auf Kollegen, Nachbarn, Freunde und Familie sich mit den Wochen und Monaten wieder „zu Hause“ auch verändert. Wo wir zu Beginn der Rückkehr vielleicht einen kritischen Blick hatten, gewinnen wir nach und nach eine andere Perspektive.
Innerhalb eines Jahreskreislaufs kommen viele Rückkehrer Schrittweise an. So wie vor der Ausreise, wird es nicht mehr sein. Schließlich haben wir eine weite Wegstrecke zurückgelegt. Dabei haben wir uns verändert und vieles Neues dazugewonnen. Aber das Ankommen im Alltag mit seinem Rhythmus und Gewohnheiten, findet bei den meisten Rückkehrenden im Erleben des ersten Jahres nach dem Auslandseinsatz statt. Dies empfindet jeder unterschiedlich. Faktoren wie die Länge des Aufenthalts, der Grund der Rückkehr und der Ort an den Du zurückkehrst, spielen eine große Rolle.
Die Offenheit, sich auch zurück im eigenen Land, wieder auf Veränderungen und Neues einzulassen ist eine ganz wichtige Eigenschaften. Die Offenheit, auch zuzulassen, dass Dinge sich nicht verändert haben, gehört dabei zu den größeren Herausforderungen. Wer sich selbst und anderen gegenüber zulässt, dass Rückkehr eben auch ein Unterwegssein ist, wird immer wieder gute Momente im Ankommen finden.
Du hast das Gefühl, dass Du auf Deinem Weg ins Ankommen Unterstützung brauchst? Melde Dich bei uns. Wir begleiten Dich gerne.
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Jetzt ins Ausland?? 5 Punkte, die Du beachten solltest
Von Christine Schuppener
Du hast Dich schon lange gefreut auf Deinen Einsatz im Ausland. Nun ist alles anders wie geplant. Vielleicht bist Du ein bisschen unsicher, ob Du tatsächlich so ausreisen kannst. Es könnte sein, dass Du länger in Quarantäne musst. Vieles ist nicht eindeutig geregelt und die Nachrichten verändern sich oft von Tag zu Tag. Das ist eine besondere Herausforderung in einem Land, dass Du noch nicht so gut kennst.
Hier sind 5 Dinge, die Du tun kannst, um Dich gut vorzubereiten.
- Sorge für ein gutes Netzwerk an Freunden, die Dir wichtig sind. Vereinbare mit ihnen Möglichkeiten, wie ihr regelmäßig in Kontakt bleiben möchtet. Wähle dabei unterschiedliche Möglichkeiten. Beispielsweise kann ein Brief über den Postweg eine besondere Bedeutung haben.
- Finde heraus, welche Dinge Dir regelmäßig wichtig sind. Eine gewisse Regelmäßigkeit kann zu einer inneren Stabilität beitragen, gerade wenn vieles neu und anders ist.
- Überlege wie Du Dir selbst ein guter Begleiter sein kannst. Stell dir vor, wie ein guter Freund oder eine gute Freundin Dich jetzt sehen würde. Was könnte ein kluger Rat an Dich sein?
- Täglich mindestens eine halbe Stunde Tageslicht, ausreichend Flüssigkeit und eine ausgewogene Ernährung. Das ist eine gute Grundlage für einen ausgeglichenen Hormon - und Vitaminhaushalt. Wer körperlich fit ist, kann dem Stress besser begegnen.
- Suche Dir schon vor deiner Ausreise gute Literatur aus, die Du lesen möchtest. Deine Seele profitiert von guten und erfrischenden Gedanken. Überlege, was Dich ermutigt und mental positiv herausfordert.
Diese fünf Ideen können ein Anfang für deine Vorbereitung ins Ausland sein. Deine eigene Gesundheit und Sicherheit ist nun besonders wichtig. Nur wer selbst fit ist, kann sich für vielfältige Aufgaben einsetzten.
Du hast das Gefühl, dass Dir ein wenig extra Unterstützung weiterhelfen könnte? Melde Dich bei uns. Wir begleiten Dich gerne und unterstützen Dich, damit Du optimal vorbereitet in Deinen Auslandsaufenthalt starten kannst.
Was sollte in einem guten interkulturellen Team möglich sein?
Von Jochen Schuppener
- Querdenken / Hinterfragen - Gerade in einem interkulturellen Team bringt jedes Teammitglied nicht nur seine eigene Persönlichkeit, sondern auch die Werte seiner kulturellen Herkunft mit. Das ist eine Herausforderung und eine riesige Chance. Es ist die Aufgabe des Teamleitenden, eine Atmosphäre zu kreieren, in der jeder Mitarbeitende sowohl Kultur als auch Persönlichkeit einbringt. Da dies oft es ganz anders sein kann, als was bisher im Fokus stand um Lösungen zu finden oder Produkte zu entwickeln, ist Querdenken mehr als erwünscht. Vielseitigkeit und Diversität sind enorm wichtige Erfolgsfaktoren, gerade in einer sich schnell verändernden Welt.
- Ehrlich sein - Zu sagen, ich schaffe es nicht.Jeder Mensch und Mitarbeitende hat gute und schlechte Tage. Jeder hat Möglichkeiten, Kapazitäten und Grenzen und Schwächen. Jeder möchte anerkannt sein. Es ist nicht einfach für uns zu sagen, "ich brauche Unterstützung". Gerade Menschen aus eher schamorientierten Kulturen finden das herausfordernd. Mitarbeitende aus Kulturen, die vermehrt denken, der Chef muss auch gleichzeitig die höchste Fachkompetenz haben, werden hier auch an ihre Grenzen kommen. Personen, die aus Kulturen mit einer eher flachen Hierarchie kommen, finden es leichter zu sagen, wenn sie etwas nicht schaffe das. Der Teamleitende kann durch den bewussten Austausch zu dieser Thematik zu Insight-Momenten führen, die in einer erhöhten Transparenz und mehr gegenseitiger Unterstützung resultieren. Das geschieht jedoch nicht zufällig.
- Fehler machen – Wenn es mal nicht so klappt, lassen sich gute Mitarbeitende und ein gutes Team nicht gleich unterkriegen. Da wo Ehrlichkeit gelebt wird dürfen auch Fehler gemacht werden. Gemeinsam kann dann überlegt werden, wie es zu dem Fehler kam, was daraus gelernt wird, worauf in Zukunft geachtet werden soll. Die Herausforderung ist jedoch, dass Menschen aus schamorientierten Kulturen das Zugeben individueller Fehler als demütigend erleben. Die innere Scham wird oft durch das Gefühl verstärkt, dass er oder sie den Normen und Erwartungen seiner Familie (und/oder der Gesellschaft) nicht gerecht geworden ist. Das resultiert darin, dass Fehler heimlich korrigiert werden. Ist das nicht möglich, werden sie geleugnet. Neben der Reflektion des eigenen Fehlerverhaltens in einem Coaching sollten interkulturelle Teams darauf achten, dass Fehler nicht in erster Linie einer Person zugeschrieben werden („xy ist schuld“), wie es in westlichen Kulturen häufig der Fall ist. Stattdessen, kann man gemeinsam überlegen was man gemeinsam verbessern und aus dem Fehler lernen kann.
- Sich ärgern – Jeder Mensch kennt Ärger und ärgert sich. Wie jedoch mit dem Ärger umgegangen wird ist Persönlichkeits- und Kulturabhängig. Das hat mit inneren Überzeugungen zu tun. Darf ich meinen Ärger ausdrücken? Wie genau? Sollte ich den Ärger eher runterschlucken oder durch Freundlichkeit, lächeln o.a. entschärfen? Beide Präferenzen können konstruktiv als auch destruktiv sein. Ärger und das damit verbundene Gefühl ist jedoch ein innerer Impuls dafür, dass wir etwas nicht für richtig halten. Die Kraft, die im Ärger sitzt, will in erster Instanz die Situation zum besseren verändern. Die gezielte Reflexion in einem interkulturellen Team über den jeweiligen als adäquat angesehen Umgang mit Ärger kann hier als Augenöffner fungieren. Gemeinsam können dann die Vor- und Nachteile betrachtet werden. So kann schließlich gemeinsam ein konstruktiver Weg gefunden werden.
- Erfolge feiern – In einem alten schwäbischen Sprichwort heißt es: „it gschompfa isch globt gnuag“ oder auf hochdeutsch: „nicht geschimpft ist gelobt genug“. In unserer Gesellschaft, in der es ganz stark darum geht, immer höher, immer schneller und immer weiter zu kommen, ist es häufig so, dass man nach Erreichen eines Meilensteins nicht die Zeit nimmt, den Erfolg zu feiern. Das wirkt sich auf die Mitarbeitenden auf Dauer demotivierend aus. Feiern ist etwas enorm Wichtiges in allen Kulturen dieser Welt. Es verbindet Menschen, es motiviert und entspannt. Danach darf man sich wieder sammeln und konzentriert an neue Aufgaben gehen.
Wie schaut es in Ihrem Team mit diesen „Möglichkeiten“ aus? Worin ist Ihr Team schon richtig gut und wo braucht es noch ein bisschen Aufbauarbeit?
Es braucht viel Dialog, um hier zu einem gemeinsamen Verständnis von zu kommen. An deren Ende kann ein gemeinsamer Code of Conduct stehen, mit dem sich alle Mitarbeiter identifizieren können. Kontaktieren Sie uns. Wir unterstützen Sie dabei, Ihren ethnisch und kulturell sensiblen Code of Conduct zu entwickeln. Internationale Teamarbeit ist unsere Leidenschaft.
Entsendung und Familie: Das ganz normale Chaos
Von Christine Schuppener
Sie planen einen Auslandsaufenthalt mit der Familie? Das ist eine spannende Unternehmung. Damit es zwischendrin nicht zu spannend wird, haben wir hier ein paar Tipps für Ihre Vorbereitung zusammengestellt.
Schon mit dem ersten Gedanken an den Umzug ins Ausland hat eine Transition oder ein Übergang begonnen. Es ist so, als würde man ein gewohntes und vertrautes Zimmer verlassen, in das es kein Zurück mehr gibt. In diesem Moment gibt es nur ein Weitergehen in ein neues Zimmer, in eine neue Lebensphase hinein. Das fühlt sich unsicher und komisch, aber auch spannend an.
Kinder werden diese Phase sehr unterschiedlich erleben. Für Kinder, die Routine und Wiederholung brauchen, wird diese Phase vermutlich weitaus mehr Stress hervorrufen als für Kinder, die von ihrer Persönlichkeitsstruktur her immer an neuen Erlebnissen interessiert sind. Hier ist es ganz wichtig, dass Eltern mit mehreren Kindern diese Unterschiedlichkeit wahrnehmen. Kinder, die eher klare Strukturen und Abläufe brauchen, werden gestärkt, indem sie möglichst viele tägliche Routinen beibehalten können. Diese Kinder möchten den Prozess sicher auch in einem langsameren Tempo angehen. Kinder, die sehr abenteuerlustig und an neuen Erlebnissen interessiert sind, macht es Freude sich in dieser Phase mit den neuen Möglichkeiten zu beschäftigen. Die Aussicht in einem warmen Land zu leben oder eine neue Sprache zu lernen, wird diese Kinder motivieren und stärken.
Trotz aller individueller Unterschiede ist es für alle Kinder wichtig, eine gewisse Struktur und Ordnung zu haben. Auch die Kinder, die aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur eher flexibel und abenteuerlustig sind, brauchen Sicherheit und Struktur, weil sich alles um sie herum verändert.
In der neuen Heimat angekommen wird es eine Weile dauern bis Ihr Kind einen Wiedereinstieg findet. Der erste Schritt ist die Entscheidung, nun wieder dazuzugehören zu wollen. Diese Entscheidung wird meist nicht sofort getroffen. Von Erwachsenen hört man manchmal Bemerkungen wie: „Kinder leben sich doch schnell wieder ein.“, oder: „Kinder vergessen schnell.“ Da Kinder mehr im Hier und Jetzt leben, kann der Eindruck entstehen, dass sie schnell vergessen. Das ist aber meist nicht der Fall. Kinder erleben die Phasen der Ankunft genauso wie Erwachsene. Mit allen Höhen und Tiefen.
Hier eine kleine praktische Idee, die im Alltag helfen kann, auch die kleinen positiven Dinge im Blick zu haben und zu erinnern.
Glücksmomente Box – Anleitung für Schulkinder
Suche Dir eine Pappschachtel und beklebe sie schön. Dann stelle sie an einen Ort, wo Du sie jeden Tag siehst. Direkt daneben legst Du Stifte und kleine Zettel und jedes Mal, wenn Du einen besonders schönen Moment erlebst, malst oder schreibst Du ihn auf und wirfst den Zettel in die Box. Du kannst diese „Glücksmomente“ auch mit Fotos auf Deinem Handy sammeln. Jedes Mal, wenn Du ein Glücksmomente-Foto machst, schreibst Du Dir kurz etwas dazu und sammelst die Bilder in einer eigenen Galerie. Einmal in der Woche tauschts Du diese gesammelten Momente dann mit Deiner Familie aus.
Foto: @Sigmund auf Unsplash
Ein Erfahrungsbericht: Wie sich die Weiterbildung zum Interkulturellen Coach von anderen Coaching-Kursen unterscheidet
Seit vielen Jahren gibt es die Weiterbildung zum Interkulturellen Coach. Teilnehmende unterschiedlicher Länder und Nationalitäten haben den Abschluss als Interkultureller Coach gemacht. In einem Interview fragen wir eine Teilnehmerin, was das für sie bedeutet.
Hallo Miriam,*
Du hast die Weiterbildung zum Interkulturellen Coach absolviert. Wie bist Du denn auf diese Idee gekommen?
Wir kamen als Familie von einem 8-jährigen Einsatz auf Haiti zurück und als ich mich über ein Debriefing bei Global Transitions informierte, bin ich auf die Weiterbildung gestoßen. Es sprach mich sofort an, und so freute ich mich auf fachspezifischen Input und darauf, meine gewonnenen Erfahrungen nun auch weiterhin in meinem neuen Lebensumfeld einbringen zu können.
Worin siehst Du den Unterschied zu einem üblichen Coaching-Kurs?
Jeder Teilnehmer hat einen Interkulturellen Erfahrungshintergrund. Allein der Austausch in den Pausen und während der Module wäre in einem üblichen Coaching-Kurs so nicht möglich.
Konntest Du während dem Kurs praktische Erfahrung gewinnen?
Zu jedem Thema gab es praktische Übungen. Das Anwenden der Übungen unter den Teilnehmern war sehr lehrreich und machte die Theorie greifbar. Das konstruktive Feedback vermittelte mir Sicherheit in meiner neuen Rolle als angehender Coach.
Welches Thema hat Dich besonders interessiert?
Da ich bereits Kommunikationsmethoden anhand meiner Berufsausbildung kenne, habe ich mich besonders auf die Interkulturellen Themen gefreut. Teamcoaching wurde mein Lieblingsmodul, da es im Arbeitsalltag so relevant ist und mir sofort Ideen gekommen sind, wie man was umsetzen könnte.
Wem kannst Du diese Weiterbildung zum Interkulturellen Coach empfehlen?
Jedem, der Freude daran hat, Menschen bei ihrer Entwicklung zu fördern und ein besonderes Auge auf ein interkulturelles Setting in gegenseitigem Verstehen und wertschätzendem Annehmen werfen möchte.
Kannst Du in einem Satz sagen, warum sich diese Weiterbildung lohnt?
Sie fordert einen heraus, einmal mehr über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und sich für Andersartigkeit zu öffnen. Das schafft Frieden, eine beziehungsfördernde Neugier und ermöglicht verbindliche Beziehungen in der Zusammenarbeit.
Bekommt man am Ende auch ein Zertifikat?
Gleich zu Beginn war es mir wichtig, sicherzugehen, dass es am Ende auch ein anerkanntes qualifiziertes Zertifikat gibt. Ich möchte schließlich fachlich professionell, wie auch mit Herz und Hingabe später als Coach arbeiten.
Sie waren auch im Ausland? Und sind interessiert Ihre Erfahrungen auch an andere im Coaching weiterzugeben? Hier können Sie sich über die Inhalte der Weiterbildung informieren. Gerne stehen wir Ihnen zur Beantwortung weiterer Fragen zur Verfügung.
*der Name wurde geändert
Interkulturelle Kommunikation verstehen - aufschlussreiche Kulturdimensionen
von Jochen Schuppener
»Sie sagen ja und meinen nein. Das verstehe ich nicht. Ich weiß nicht woran ich bin. Das verwirrt mich. Das ist irgendwie auch nicht ehrlich. Ich wünsche mir zu verstehen warum das so ist. Es ist mir auch aufgefallen, dass meine Kommunikation viel direkter ist und dass das manchmal nicht so gut ankommt.«
Haben Sie schon einmal was von Kulturdimensionen gehört? Sie dienen als Vergleichskriterien, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede von ethnischen oder Landeskulturen darzustellen. Es ist unsere Herkunftskultur die unser – die Ihr Denken und Handeln in hohem Maße prägt.
Eine spannende Kultur Dimension, die helfen kann diese Dynamik besser zu verstehen ist die der Low Context und High Context Kommunikation.
Low Context bedeutet: dem gesprochenen Wort wird die höchste Bedeutung zugegeben.
„Ein Mann ein Wort.“ „Dein Wort gilt.“ „Auf sein Wort ist Verlass.“ Das sind nur einige Redewendungen, die die Wichtigkeit der verbalen Kommunikation verdeutlichen. Dann folgen noch Gesten und auch der Ton, in dem etwas gesagt wird. Folglich wird eine Person, die etwas anderes tut, als sie gesagt hat, als unzuverlässig angesehen. Im schlimmsten Fall als Lügner.
High Context bedeutet: diese drei Medien sind nur ein kleiner Teil der eingesetzten Kommunikationsmittel.
Insbesondere die Worte sind nicht so wichtig. Wirklich wichtig sind der Ton, die Formulierung, die Historie, die Körperhaltung, das Umfeld und die Umstände, wer redet, der soziale Status, die Gesten und dann schließlich auch die Worte. In High Context Kulturen ist Höflichkeit oft wichtiger als Wahrheit.
Edward T. Hall hat beobachtet, dass Kulturen, die eher individualistisch sind Low Context Kulturen sind und solche, die eher kollektivistisch oder beziehungsorientiert sind High Context Kulturen.
Setzen Sie sich doch einmal die Low Context Brille auf. Betrachten Sie Ihre internationalen Kollegen durch diese. Dann schnappen Sie sich das Low Context Mikrofon und spreche mit den Kollegen entsprechend. Welche Erfahrungen machen Sie? Wie geht es Ihnen dabei? Was lernen Sie daraus?
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Gegensätzliche Herangehensweisen? - Wie internationale Zusammenarbeit gelingen kann
von Jochen Schuppener
»Ich erlebe die internationale Zusammenarbeit grundsätzlich als bereichernd. Wenn da nicht diese verschiedenen Herangehensweisen an Aufgaben wären. Das kommt mir irgendwie wie ein Ratespiel vor. Dadurch herrscht eine hohe Anspannung. Ich wünsche mir, dass wir mehr Verständnis füreinander haben. Dass wir einander kennen und ergänzen. Eben, dass wir wirklich als Team zusammenarbeiten.«
Das weltweit eingesetzte Team Management System™ definiert 8 verschiedene Herangehensweisen an Aufgaben. Je mehr mir meine eigene Präferenz vertraut und bewusst ist und ich auch über die der Kollegen Bescheid weiß, desto höher stehen die Chancen für ein wertschätzendes und effektives Miteinander.
Hier sind fünf kurze Anregungen, die Sie in dieser Phase unterstützen können.
- Ist Ihnen bewusst, welche Herangehensweise an Aufgaben Ihnen am meisten entspricht? Innovieren, Promoten, Entwickeln, Organisieren, Umsetzen, Überwachen, Unterstützen, Beraten?
- Wie schätzen Sie Ihre Kollegen ein? Haben Sie bemerkt, dass Sie in Bezug auf die Herangehensweise an Aufgaben, bestimmte Typen gibt, mit denen Sie bevorzugt arbeiten? Woran liegt das?
- Gibt es eine bestimmte Art von Arbeitspräferenz, der Sie eher abgeneigt sind? Warum? Was genau „nervt“ Sie? Inwiefern könnte Sie diese Herangehensweise ergänzen?
- Reflektieren Sie einmal ein Projekt in dem Sie involviert waren. In welcher Phase haben Sie Ihren Beitrag oder Ihre Herangehensweise als sehr wichtig erlebt. Was hat das in Ihnen ausgelöst?
- Was lernen Sie daraus?
Schauen Sie sich doch Team Management System™ etwas genauer an. Wenn Sie mehr Interesse an internationaler Teamentwicklung haben, kontaktieren Sie uns.
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