Entsendung und Familie: Das ganz normale Chaos

Von Christine Schuppener

Sie planen einen Auslandsaufenthalt mit der Familie? Das ist eine spannende Unternehmung. Damit es zwischendrin nicht zu spannend wird, haben wir hier ein paar Tipps für Ihre Vorbereitung zusammengestellt.

Schon mit dem ersten Gedanken an den Umzug ins Ausland hat eine Transition oder ein Übergang begonnen. Es ist so, als würde man ein gewohntes und vertrautes Zimmer verlassen, in das es kein Zurück mehr gibt. In diesem Moment gibt es nur ein Weitergehen in ein neues Zimmer, in eine neue Lebensphase hinein. Das fühlt sich unsicher und komisch, aber auch spannend an.

Kinder werden diese Phase sehr unterschiedlich erleben. Für Kinder, die Routine und Wiederholung brauchen, wird diese Phase vermutlich weitaus mehr Stress hervorrufen als für Kinder, die von ihrer Persönlichkeitsstruktur her immer an neuen Erlebnissen interessiert sind. Hier ist es ganz wichtig, dass Eltern mit mehreren Kindern diese Unterschiedlichkeit wahrnehmen. Kinder, die eher klare Strukturen und Abläufe brauchen, werden gestärkt, indem sie möglichst viele tägliche Routinen beibehalten können. Diese Kinder möchten den Prozess sicher auch in einem langsameren Tempo angehen. Kinder, die sehr abenteuerlustig und an neuen Erlebnissen interessiert sind, macht es Freude sich in dieser Phase mit den neuen Möglichkeiten zu beschäftigen. Die Aussicht in einem warmen Land zu leben oder eine neue Sprache zu lernen, wird diese Kinder motivieren und stärken.

Trotz aller individueller Unterschiede ist es für alle Kinder wichtig, eine gewisse Struktur und Ordnung zu haben. Auch die Kinder, die aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur eher flexibel und abenteuerlustig sind, brauchen Sicherheit und Struktur, weil sich alles um sie herum verändert.

In der neuen Heimat angekommen wird es eine Weile dauern bis Ihr Kind einen Wiedereinstieg findet. Der erste Schritt ist die Entscheidung, nun wieder dazuzugehören zu wollen. Diese Entscheidung wird meist nicht sofort getroffen. Von Erwachsenen hört man manchmal Bemerkungen wie: „Kinder leben sich doch schnell wieder ein.“, oder: „Kinder vergessen schnell.“ Da Kinder mehr im Hier und Jetzt leben, kann der Eindruck entstehen, dass sie schnell vergessen. Das ist aber meist nicht der Fall. Kinder erleben die Phasen der Ankunft genauso wie Erwachsene. Mit allen Höhen und Tiefen.

Hier eine kleine praktische Idee, die im Alltag helfen kann, auch die kleinen positiven Dinge im Blick zu haben und zu erinnern.

Glücksmomente Box – Anleitung für Schulkinder

Suche Dir eine Pappschachtel und beklebe sie schön. Dann stelle sie an einen Ort, wo Du sie jeden Tag siehst. Direkt daneben legst Du Stifte und kleine Zettel und jedes Mal, wenn Du einen besonders schönen Moment erlebst, malst oder schreibst Du ihn auf und wirfst den Zettel in die Box. Du kannst diese „Glücksmomente“ auch mit Fotos auf Deinem Handy sammeln. Jedes Mal, wenn Du ein Glücksmomente-Foto machst, schreibst Du Dir kurz etwas dazu und sammelst die Bilder in einer eigenen Galerie. Einmal in der Woche tauschts Du diese gesammelten Momente dann mit Deiner Familie aus.

Foto: @Sigmund auf Unsplash


Ein Erfahrungsbericht: Wie sich die Weiterbildung zum Interkulturellen Coach von anderen Coaching-Kursen unterscheidet

Seit vielen Jahren gibt es die Weiterbildung zum Interkulturellen Coach. Teilnehmende unterschiedlicher Länder und Nationalitäten haben den Abschluss als Interkultureller Coach gemacht. In einem Interview fragen wir eine Teilnehmerin, was das für sie bedeutet.

Hallo Miriam,*
Du hast die Weiterbildung zum Interkulturellen Coach absolviert. Wie bist Du denn auf diese Idee gekommen?

Wir kamen als Familie von einem 8-jährigen Einsatz auf Haiti zurück und als ich mich über ein Debriefing bei Global Transitions informierte, bin ich auf die Weiterbildung gestoßen. Es sprach mich sofort an, und so freute ich mich auf fachspezifischen Input und darauf, meine gewonnenen Erfahrungen nun auch weiterhin in meinem neuen Lebensumfeld einbringen zu können.

Worin siehst Du den Unterschied zu einem üblichen Coaching-Kurs?

Jeder Teilnehmer hat einen Interkulturellen Erfahrungshintergrund. Allein der Austausch in den Pausen und während der Module wäre in einem üblichen Coaching-Kurs so nicht möglich.

Konntest Du während dem Kurs praktische Erfahrung gewinnen?

Zu jedem Thema gab es praktische Übungen. Das Anwenden der Übungen unter den Teilnehmern war sehr lehrreich und machte die Theorie greifbar. Das konstruktive Feedback vermittelte mir Sicherheit in meiner neuen Rolle als angehender Coach.

Welches Thema hat Dich besonders interessiert?

Da ich bereits Kommunikationsmethoden anhand meiner Berufsausbildung kenne, habe ich mich besonders auf die Interkulturellen Themen gefreut. Teamcoaching wurde mein Lieblingsmodul, da es im Arbeitsalltag so relevant ist und mir sofort Ideen gekommen sind, wie man was umsetzen könnte.

Wem kannst Du diese Weiterbildung zum Interkulturellen Coach empfehlen?

Jedem, der Freude daran hat, Menschen bei ihrer Entwicklung zu fördern und ein besonderes Auge auf ein interkulturelles Setting in gegenseitigem Verstehen und wertschätzendem Annehmen werfen möchte.

Kannst Du in einem Satz sagen, warum sich diese Weiterbildung lohnt?

Sie fordert einen heraus, einmal mehr über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und sich für Andersartigkeit zu öffnen. Das schafft Frieden, eine beziehungsfördernde Neugier und ermöglicht verbindliche Beziehungen in der Zusammenarbeit.

Bekommt man am Ende auch ein Zertifikat?

Gleich zu Beginn war es mir wichtig, sicherzugehen, dass es am Ende auch ein anerkanntes qualifiziertes Zertifikat gibt. Ich möchte schließlich fachlich professionell, wie auch mit Herz und Hingabe später als Coach arbeiten.

Sie waren auch im Ausland? Und sind interessiert Ihre Erfahrungen auch an andere im Coaching weiterzugeben? Hier können Sie sich über die Inhalte der Weiterbildung informieren. Gerne stehen wir Ihnen zur Beantwortung weiterer Fragen zur Verfügung.

*der Name wurde geändert

Foto: Unsplash @Sigmund