Als Zweier-Team ins Ausland - Partnerschaft in Transition
Von Christine Schuppener
Anna und Tom sind mit Kofferpacken und Vorbereitungen für ihren Auslandseinsatz beschäftigt. Für Anna ist es bereits die dritte berufliche Auslandsentsendung. Tom reist zum ersten Mal aus. Beide freuen sich auf diese gemeinsame Erfahrung. Neben einer Liste an wichtigen Utensilien und Medikamenten, haben sie gemeinsam aufgeschrieben, was ihnen wichtig ist.
Als Paar sind sie ganz unterschiedlichen Hobbys und Interessen nachgegangen. In ihrem Einsatzland sind die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung kleiner. Ganz besonders im Moment. Darum ist es ihnen wichtig, schon vor ihrer Ankunft ein paar Dinge zu besprechen. Anna ist eher ein extrovertierter Mensch. Sie verbringt sehr gerne Zeit mit Freunden und Bekannten. Tom erholt sich gerne bei längeren Joggingtouren in der Natur. Beides wird im Gastland unter den momentanen Bedingungen nur sehr begrenzt möglich sein. Gemeinsam haben sie nun Möglichkeiten gesammelt, wie sie einander auch unter den erschwerten Bedingungen unterstützen können.
Beide haben die Erfahrung gemacht, dass es besonders wichtig für sie ist, einen guten Ausgleich zu haben, wenn sie unter Stress geraten. Durch die neue Situation im Ausland verstärkt sich dieses Bedürfnis. Anna vereinbart mit ein paar speziellen Freunden regelmäßigen Online Austausch. Das kann ihr in der ersten Zeit und auch in der Quarantäne, einen gewissen Rahmen bieten, ihr Bedürfnis für Austausch und Impulse von außen zu stillen. Tom hat sich für eine elektronische Variante für seine regelmäßigen Joggingrunden entschieden.
Freizeitbeschäftigungen und Hobbys sind ein wichtiges Thema, dass Paare vor der Ausreise ins Ausland bedenken sollten. Rollenverteilung und Rollenverständnis sind weitere wichtige Aspekte. Besondere Gewohnheiten im Tages und – Wochenrhythmus sowie Vorlieben und Verhalten in der Kommunikation sind Themen, die gerade in der Auslandsentsendung neu strukturiert werden sollten.
Anna und Tom machen nach ein paar Monaten im Land die Erfahrung, wie wertvoll es war vor ihrer Ausreise einige dieser Themen miteinander zu besprechen. Ganz glatt läuft es bei ihnen auch nicht. Aber sie haben eine gute Grundlage gelegt, auf die sie immer wieder zurückgreifen können.
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Nach dem Auslandsaufenthalt wieder angekommen. Oder doch noch nicht?
Von Christine Schuppener
Woran merke ich, dass ich nach einem Auslandsaufenthalt angekommen bin? Sicher kennst Du dieses Gefühl, irgendwie nicht mehr richtig dazuzugehören. Vieles ist Dir bekannt und vertraut und doch scheint vieles nicht mehr so zu sein, wie vor der Ausreise. Die meisten Rückkehrenden aus dem Ausland stellen fest, dass sie sich in den Jahren in denen sie in einer anderen Kultur gelebt haben, verändert haben. Das ist zunächst eine positive Feststellung. Denn wer sich nicht verändert, stagniert. Die Spannung entsteht allerdings, wenn wir als Repats wieder unseren Platz in der alten Umgebung suchen. Mit all unserem Andersdenken, möchten wir doch auch hier wieder unseren Platz finden und ankommen.
Wer ankommen möchte, ist unterwegs auf einem Weg. Diese Wegstrecke kann auch mit Anstrengung verbunden sein, dabei möchte man doch einfach zur Ruhe kommen, Stehenbleiben und die Umgebung betrachten. Doch das geschieht nicht plötzlich. Es ist ein Weg. Auf diesem Weg verändert sich die Perspektive. Für den Rückkehrenden bedeutet das, dass sich der Blick auf Kollegen, Nachbarn, Freunde und Familie sich mit den Wochen und Monaten wieder „zu Hause“ auch verändert. Wo wir zu Beginn der Rückkehr vielleicht einen kritischen Blick hatten, gewinnen wir nach und nach eine andere Perspektive.
Innerhalb eines Jahreskreislaufs kommen viele Rückkehrer Schrittweise an. So wie vor der Ausreise, wird es nicht mehr sein. Schließlich haben wir eine weite Wegstrecke zurückgelegt. Dabei haben wir uns verändert und vieles Neues dazugewonnen. Aber das Ankommen im Alltag mit seinem Rhythmus und Gewohnheiten, findet bei den meisten Rückkehrenden im Erleben des ersten Jahres nach dem Auslandseinsatz statt. Dies empfindet jeder unterschiedlich. Faktoren wie die Länge des Aufenthalts, der Grund der Rückkehr und der Ort an den Du zurückkehrst, spielen eine große Rolle.
Die Offenheit, sich auch zurück im eigenen Land, wieder auf Veränderungen und Neues einzulassen ist eine ganz wichtige Eigenschaften. Die Offenheit, auch zuzulassen, dass Dinge sich nicht verändert haben, gehört dabei zu den größeren Herausforderungen. Wer sich selbst und anderen gegenüber zulässt, dass Rückkehr eben auch ein Unterwegssein ist, wird immer wieder gute Momente im Ankommen finden.
Du hast das Gefühl, dass Du auf Deinem Weg ins Ankommen Unterstützung brauchst? Melde Dich bei uns. Wir begleiten Dich gerne.
Foto: @Sven Read auf Unsplash
Jetzt ins Ausland?? 5 Punkte, die Du beachten solltest
Von Christine Schuppener
Du hast Dich schon lange gefreut auf Deinen Einsatz im Ausland. Nun ist alles anders wie geplant. Vielleicht bist Du ein bisschen unsicher, ob Du tatsächlich so ausreisen kannst. Es könnte sein, dass Du länger in Quarantäne musst. Vieles ist nicht eindeutig geregelt und die Nachrichten verändern sich oft von Tag zu Tag. Das ist eine besondere Herausforderung in einem Land, dass Du noch nicht so gut kennst.
Hier sind 5 Dinge, die Du tun kannst, um Dich gut vorzubereiten.
- Sorge für ein gutes Netzwerk an Freunden, die Dir wichtig sind. Vereinbare mit ihnen Möglichkeiten, wie ihr regelmäßig in Kontakt bleiben möchtet. Wähle dabei unterschiedliche Möglichkeiten. Beispielsweise kann ein Brief über den Postweg eine besondere Bedeutung haben.
- Finde heraus, welche Dinge Dir regelmäßig wichtig sind. Eine gewisse Regelmäßigkeit kann zu einer inneren Stabilität beitragen, gerade wenn vieles neu und anders ist.
- Überlege wie Du Dir selbst ein guter Begleiter sein kannst. Stell dir vor, wie ein guter Freund oder eine gute Freundin Dich jetzt sehen würde. Was könnte ein kluger Rat an Dich sein?
- Täglich mindestens eine halbe Stunde Tageslicht, ausreichend Flüssigkeit und eine ausgewogene Ernährung. Das ist eine gute Grundlage für einen ausgeglichenen Hormon - und Vitaminhaushalt. Wer körperlich fit ist, kann dem Stress besser begegnen.
- Suche Dir schon vor deiner Ausreise gute Literatur aus, die Du lesen möchtest. Deine Seele profitiert von guten und erfrischenden Gedanken. Überlege, was Dich ermutigt und mental positiv herausfordert.
Diese fünf Ideen können ein Anfang für deine Vorbereitung ins Ausland sein. Deine eigene Gesundheit und Sicherheit ist nun besonders wichtig. Nur wer selbst fit ist, kann sich für vielfältige Aufgaben einsetzten.
Du hast das Gefühl, dass Dir ein wenig extra Unterstützung weiterhelfen könnte? Melde Dich bei uns. Wir begleiten Dich gerne und unterstützen Dich, damit Du optimal vorbereitet in Deinen Auslandsaufenthalt starten kannst.
Entsendung und Familie: Das ganz normale Chaos
Von Christine Schuppener
Sie planen einen Auslandsaufenthalt mit der Familie? Das ist eine spannende Unternehmung. Damit es zwischendrin nicht zu spannend wird, haben wir hier ein paar Tipps für Ihre Vorbereitung zusammengestellt.
Schon mit dem ersten Gedanken an den Umzug ins Ausland hat eine Transition oder ein Übergang begonnen. Es ist so, als würde man ein gewohntes und vertrautes Zimmer verlassen, in das es kein Zurück mehr gibt. In diesem Moment gibt es nur ein Weitergehen in ein neues Zimmer, in eine neue Lebensphase hinein. Das fühlt sich unsicher und komisch, aber auch spannend an.
Kinder werden diese Phase sehr unterschiedlich erleben. Für Kinder, die Routine und Wiederholung brauchen, wird diese Phase vermutlich weitaus mehr Stress hervorrufen als für Kinder, die von ihrer Persönlichkeitsstruktur her immer an neuen Erlebnissen interessiert sind. Hier ist es ganz wichtig, dass Eltern mit mehreren Kindern diese Unterschiedlichkeit wahrnehmen. Kinder, die eher klare Strukturen und Abläufe brauchen, werden gestärkt, indem sie möglichst viele tägliche Routinen beibehalten können. Diese Kinder möchten den Prozess sicher auch in einem langsameren Tempo angehen. Kinder, die sehr abenteuerlustig und an neuen Erlebnissen interessiert sind, macht es Freude sich in dieser Phase mit den neuen Möglichkeiten zu beschäftigen. Die Aussicht in einem warmen Land zu leben oder eine neue Sprache zu lernen, wird diese Kinder motivieren und stärken.
Trotz aller individueller Unterschiede ist es für alle Kinder wichtig, eine gewisse Struktur und Ordnung zu haben. Auch die Kinder, die aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur eher flexibel und abenteuerlustig sind, brauchen Sicherheit und Struktur, weil sich alles um sie herum verändert.
In der neuen Heimat angekommen wird es eine Weile dauern bis Ihr Kind einen Wiedereinstieg findet. Der erste Schritt ist die Entscheidung, nun wieder dazuzugehören zu wollen. Diese Entscheidung wird meist nicht sofort getroffen. Von Erwachsenen hört man manchmal Bemerkungen wie: „Kinder leben sich doch schnell wieder ein.“, oder: „Kinder vergessen schnell.“ Da Kinder mehr im Hier und Jetzt leben, kann der Eindruck entstehen, dass sie schnell vergessen. Das ist aber meist nicht der Fall. Kinder erleben die Phasen der Ankunft genauso wie Erwachsene. Mit allen Höhen und Tiefen.
Hier eine kleine praktische Idee, die im Alltag helfen kann, auch die kleinen positiven Dinge im Blick zu haben und zu erinnern.
Glücksmomente Box – Anleitung für Schulkinder
Suche Dir eine Pappschachtel und beklebe sie schön. Dann stelle sie an einen Ort, wo Du sie jeden Tag siehst. Direkt daneben legst Du Stifte und kleine Zettel und jedes Mal, wenn Du einen besonders schönen Moment erlebst, malst oder schreibst Du ihn auf und wirfst den Zettel in die Box. Du kannst diese „Glücksmomente“ auch mit Fotos auf Deinem Handy sammeln. Jedes Mal, wenn Du ein Glücksmomente-Foto machst, schreibst Du Dir kurz etwas dazu und sammelst die Bilder in einer eigenen Galerie. Einmal in der Woche tauschts Du diese gesammelten Momente dann mit Deiner Familie aus.
Foto: @Sigmund auf Unsplash
Ungeplant aus dem Ausland zurück? Wie du in dieser Zeit zur Ruhe kommst.
Von Christine Schuppener
»Aufgrund der Corona Krise bin ich frühzeitig und ungeplant aus meinem Gastland abgereist und in der alten „Heimat“ angekommen. Ich bin durcheinander und verunsichert. Mein Inneres fährt Karussell. Ich wünsche mir durchzuatmen, zur Ruhe zu kommen, Gleichgewicht, Ordnung und Perspektive zu gewinnen.«
Hier sind fünf strategische Punkte für Dich, die in der Rückkehr wichtig sind:
Akzeptiere das Gefühl von Chaos um Dich herum und in Dir
Es ist eine normale Reaktion auf eine sehr unnormale Situation. Wer anerkennt, dass die Situation nicht veränderbar ist, schafft Raum, um zur Ruhe zu kommen.
Finde Menschen, die Dich unterstützen
Wichtige Ressourcen in dieser Zeit sind Menschen, die einfach für Dich da sind. Welche Menschen in Deiner Umgebung tun Dir zurzeit gut? Welche Art von Unterstützung können diese Menschen Dir geben?
Nutze Erfahrungen Deine Erfahrung
Erinnere Dich an Situationen, in denen Du Dich ähnlich gefühlt hast. Was hat Dir damals Kraft gegeben? Welche nützlichen Erfahrungen hast Du gemacht? Wie könntest Du diese Erfahrungen heute nutzen? Mache Dir Notizen und finde zwei oder drei Erfahrungen, die Dir heute nützlich sein können.
Stehe einfach mal auf:
Versuche dann eine komplett verschlossene Körperhaltung einzunehmen. Dann eine wirklich offene. Wie fühlt sich der Unterschied an? Spüre wie sich Deine Brust hebt, Dein Herz öffnet und Du viel mehr sehen kannst.
Verbringe Zeit in der Natur
Eine Kraftquelle ist, Zeit in der Natur zu verbringen. Wenn Dein Körper auftankt, kann sich Deine Seele auch leichter entspannen. Für unser Auge ist es schon allein entspannend, die Farbe Grün zu sehen. Mache einen längeren Spaziergang im Grünen und Du wirst feststellen, wie sich das positiv auf Deinen gesamten Körper auswirkt.
Behalte Deinen Humor
Gerade in schwierigen Zeiten ist Humor ganz wichtig. Wer einfach mal lachen kann, kann seine Sorgen auch ein Stück weit loslassen. Beim Lachen entspannt sich der Körper, das tut auch der Seele gut. Das Gefühl von Chaos und Unruhe bekommt damit ein gesundes Gegengewicht.
Braucht es etwas mehr Unterstützung? Wir kommen gerne in einem persönlichen Coaching oder einem Reentry Seminar an Deine Seite. Darüber hinaus können wir Dir unser Rückkehrer-Buch „Rückkehr aus dem Ausland“ zum Lesen empfehlen.
Foto: @derekthomson auf Unsplash