Von Christine Schuppener

Woran merke ich, dass ich nach einem Auslandsaufenthalt angekommen bin? Sicher kennst Du dieses Gefühl, irgendwie nicht mehr richtig dazuzugehören. Vieles ist Dir bekannt und vertraut und doch scheint vieles nicht mehr so zu sein, wie vor der Ausreise. Die meisten Rückkehrenden aus dem Ausland stellen fest, dass sie sich in den Jahren in denen sie in einer anderen Kultur gelebt haben, verändert haben. Das ist zunächst eine positive Feststellung. Denn wer sich nicht verändert, stagniert. Die Spannung entsteht allerdings, wenn wir als Repats wieder unseren Platz in der alten Umgebung suchen. Mit all unserem Andersdenken, möchten wir doch auch hier wieder unseren Platz finden und ankommen.

Wer ankommen möchte, ist unterwegs auf einem Weg. Diese Wegstrecke kann auch mit Anstrengung verbunden sein, dabei möchte man doch einfach zur Ruhe kommen, Stehenbleiben und die Umgebung betrachten. Doch das geschieht nicht plötzlich. Es ist ein Weg. Auf diesem Weg verändert sich die Perspektive. Für den Rückkehrenden bedeutet das, dass sich der Blick auf Kollegen, Nachbarn, Freunde und Familie sich mit den Wochen und Monaten wieder „zu Hause“ auch verändert. Wo wir zu Beginn der Rückkehr vielleicht einen kritischen Blick hatten, gewinnen wir nach und nach eine andere Perspektive.

Innerhalb eines Jahreskreislaufs kommen viele Rückkehrer Schrittweise an. So wie vor der Ausreise, wird es nicht mehr sein. Schließlich haben wir eine weite Wegstrecke zurückgelegt. Dabei haben wir uns verändert und vieles Neues dazugewonnen. Aber das Ankommen im Alltag mit seinem Rhythmus und Gewohnheiten, findet bei den meisten Rückkehrenden im Erleben des ersten Jahres nach dem Auslandseinsatz statt.  Dies empfindet jeder unterschiedlich. Faktoren wie die Länge des Aufenthalts, der Grund der Rückkehr und der Ort an den Du zurückkehrst, spielen eine große Rolle.

Die Offenheit, sich auch zurück im eigenen Land, wieder auf Veränderungen und Neues einzulassen ist eine ganz wichtige Eigenschaften. Die Offenheit, auch zuzulassen, dass Dinge sich nicht verändert haben, gehört dabei zu den größeren Herausforderungen. Wer sich selbst und anderen gegenüber zulässt, dass Rückkehr eben auch ein Unterwegssein ist, wird immer wieder gute Momente im Ankommen finden.

Du hast das Gefühl, dass Du auf Deinem Weg ins Ankommen Unterstützung brauchst? Melde Dich bei uns. Wir begleiten Dich gerne.

Foto: @Sven Read auf Unsplash