Von Jürgen Homberger

Systemisches Coaching geht davon aus, dass jeder Mensch in einer Vielfalt von Systemen beheimatet ist, die alle miteinander verknüpft sind, in denen alles zusammenhängt und auf irgendeine Weise sinnvoll ist.

Ein wesentliches Merkmal des systemischen Ansatzes im Coaching ist es, die Problemstellungen immer im Rahmen ihres Kontextes zu betrachten. Dieser Kontext besteht aus einer komplexen Hierarchie von Systemebenen (Individuum, Team, Institution), die miteinander interagieren und auf die Entstehung und Aufrechterhaltung von Problemen Einfluss haben. Durch das Stellen von Fragen lernt der Coach diese komplexe Hierarchie kennen und fertigt sich so eine Art Landkarte an.

Durch verschiedene Methoden im systemischen Coaching kann die systemische Landkarte der Coachees erhellt und strukturiert werden. Das Handwerkszeug des systemischen Coachs besteht unter anderem aus zirkulärem Fragen, umdeutendem Kommentieren und das Formulieren von Handlungsvorschlägen. Die vier Grundwerkzeuge der systemischen Beratung wechseln einander ständig ab. Typisches Medium im systemischen Coaching ist die Sprache. Grafische Darstellungen an einer Flipchart-Tafel, räumliche Inszenierungen in Form von Beziehungsskulpturen sowie die Beobachtung und Wiederholung von Alltagsritualen werden ebenfalls im systemischen Coaching eingesetzt.

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