Ins Ausland mit Partner & Familie
Florian und Iris Meyer [1] werden für drei Jahre mit der Familie nach Mexiko entsandt. Iris, übernimmt eine leitende Position in einer Organisation in Mexiko City. Die Kinder Noah (6) und Mia (8) besuchen eine internationale Schule. Für Florian bedeutet das eine große Veränderung: Als ehemaliger Abteilungsleiter mit viel Erfahrung hat er künftig viel Zeit für die Familie. Die Entsendung in ein kulturell und geografisch so anderes Land wird auch herausfordernd für alle. Emotionen werden auch mal hochkochen und Veränderungen im sozialen sowie im kulturellen Bereich kommen auf die gesamte Familie zu. Welche praktischen Schritte sind jetzt wichtig? Hier eine strukturierte Übersicht:
[1] Die Namen sind rein zufällig gewählt. Die Konstellation und Situation sind jedoch solche, wie wir sie bereits häufig in unserer Arbeit erlebt haben.

Mögliche Herausforderungen der Familie Meyer,
Das ist zu bedenken:
- Interkulturelle Anpassung
- Neue Werte, Normen, Umgangsformen, Kommunikationsstile
- Unterschiedliches Zeitverständnis (z. B. Umgang mit Pünktlichkeit, Verbindlichkeit)
- Hierarchiedenken in Unternehmen, Machtdistanz
- Sprachliche Barrieren, besonders zu Beginn
- Rollenveränderungen
- Iris hat eine neue verantwortungsvolle Rolle – das kann hohen Erwartungsdruck erzeugen
- Florian ist dabei sich in der Rolle als „mitausreisender Partner“ zurechtzufinden – neue Identitätsfindung, die vielleicht. Gefühle von Abhängigkeit oder Bedeutungsverlust auslösen können.
- Die Kinder lernen ein neues Schulsystem, eine andere Sprache und Kultur kennen. Das kann einen hohen Stresslevel erzeugen.
- Soziale Isolation
- Es gibt noch keine oder nur wenige soziale Netzwerke
- Trennung von Familie, Freunden, gewohnter Umgebung
- Der Aufbau neuer Freundschaften braucht Zeit
- Logistische und organisatorische Herausforderungen
- Schulwahl, Arztbesuche, Versicherung, Sicherheit
- Umzug, Wohnungssuche, administrative Fragen (Visa, Aufenthaltsgenehmigungen)
- Sicherheit und Gesundheitsfragen
- Mexiko gilt in manchen Regionen als unsicher – mögliche Sorge um die Kinder
- Unterschiedliche Gesundheitsversorgung
- Persönliche Herausforderungen
- Jedes Familienmitglied bringt auch ganz eigene Herausforderungen mit. Diese sind bedingt in der Persönlichkeit, den Lebenserfahrungen und den individuellen Bedürfnissen.
- Was genau sind deine und eure persönlichen Herausforderungen?
- Kannst du den verschiedenen Bereichen deine persönlichen Herausforderungen zuordnen?
Was könnte die Familie in unserem Beispiel in der Transition unterstützen?
Iris (Expat in leitender Position)
Herausforderungen:
- Führung in interkulturellem Kontext
- Erwartungsdruck von deutscher Zentrale und lokalen Kollegen
- Balance zwischen Arbeit und Familie
Das kann unterstützen:
- Interkulturelles Training (z. B. Führung, Kommunikation in Mexiko)
- Mentoring oder Coaching im internationalen Führungskontext
- Sprachkurs (Spanisch auf Business-Niveau)
- Netzwerke mit anderen Expats oder Führungskräften
- Klare Struktur und Grenzen für Work-Life-Balance
Florian (mitausreisender Partner / MAP)
Herausforderungen:
- Fragen der Identität durch Verlust des gewohnten Umfelds- und Aufgabengebietes
- Karriereunterbrechung oder -verzögerung
- Doppelbelastung durch Familie & Weiterbildung
- Soziale Isolation
Das kann unterstützen:
- Hineinfinden in die momentane Rolle mit Begleitung eines Auslands-Coaches
- Zugang zu weiteren Bildungs- oder Qualifizierungsangeboten
- Netzwerk mit anderen MAPs (z. B. über Expat-Gemeinschaften)
- Möglichkeiten für Sinnstiftung (ehrenamtlich, Projekte, Sport etc.)
- Unterstützung beim Aufbau einer neuen sozialen Identität
Noah & Mia (6 und 8 Jahre alt)
Herausforderungen:
- Neue Schule, Sprache, Freunde
- Verlust gewohnter Umgebung, Großeltern, Freunde
- Gefühl der Entwurzelung
Das kann unterstützen:
- Internationale Schule mit interkultureller Sensibilität
- Sprachliche Vorbereitung und Begleitung
- Routinen und Sicherheit im neuen Alltag
- Freizeitangebote, in denen sie Anschluss finden (z. B. Sport, Musik)
- Psychologische Begleitung, falls Anpassung schwierig fällt
Familie Meyer als Einheit
Das kann unterstützen:
- Kulturelle Vorbereitung (Training, Familienworkshops)
- Transparente Kommunikation über Sorgen und Erwartungen
- Gemeinsame Rituale, stabile Familienstruktur
- Gemeinsame Erkundung des Landes (positives Erleben)
- Zeit für Integration und Eingewöhnung – Geduld!
Empfehlung: Vorbereitung & Begleitung
Die Entsendung sollte nicht nur organisatorisch, sondern auch emotional und interkulturell professionell begleitet werden. Mögliche vorbereitende Maßnahmen:
- Pre-Departure-Training für die ganze Familie
- Sprachkurse (vor Abreise und vor Ort)
- Interkulturelles Coaching während des Aufenthalts
- Zugang zu Expat-Communities und Peer-Gruppen
- Regelmäßige Reflexionen (Was läuft gut? Was braucht Unterstützung?)
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